„freeing the natural voice“von Kristin Linklater
Durch Sozialisation gehen oftmals ursprüngliche Möglichkeiten der Stimme verloren, sodass die Stimme in ihrem unmittelbaren Ausdruckspotential eingeschränkt sein kann. Auf der Grundlage eines klar strukturierten Übungsprogramms erarbeitet sich die Stimme ihre Ausdrucksvielfalt zurück.
Zu Beginn geht es um das Wahrnehmen und Lösen von Sapnnungen im Körper, im Atem und im Speziellen im Vokaltrakt. Die Arbeit an den Resonanzräumen entwickelt und stärkt im weiteren Verlauf die Stimme. Dafür werden Verspannungen in Kiefer und Zunge gelöst, die Beweglichkeit des Gaumens geübt. Nun können alle Resonanzräume genutzt, der Umfang der Stimme ausgedehnt und trainiert werden, bevor die Arbeit in Artikulation und Text oder Gesang mündet.
Wesentliche Bestandteile in diesem Prozess sind die Vorstellungskraft, die unmittelbare Verbindung von Impuls und Ausdruck und die Verstärkung der Resonanz durch taktil-kinästhetische Wahrnehmung von Vibrationen sowie durch vielfältige, klar definierte körperliche Positionen in den Übungen.
Als rein technischer Vorgang ist diese Form der Stimmarbeit nicht auszuführen, vielmehr handelt es sich um psycho-physische Prozesse, die in Gang gesetzt werden.
Durch den klaren Aufbau der Methode – die sogenannte Progression – und die ihr innewohnende Wichtigkeit von präzisem sprachlichem Ausdruck sind die Übungen fassbar und wiederholbar, sodass ein selbständiges Weiterentwickeln der Stimme möglich ist.